Rotavirus

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Bei der akuten Gastroenteritis (Magen-Darm-Grippe) durch das Rotavirus (ICD-10 A08.0: Enteritis durch Rotaviren) handelt es sich um eine Infektionserkrankung des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Trakt). 

Rotaviren zählen zur Familie der Reoviridae. Man kann sieben Serogruppen unterscheiden (A-G), wobei den Rotaviren der Serogruppe A die weltweit größte Bedeutung zukommt.

Die Familie der Reoviridae gehört zur Liste der auf den Menschen durch Arthropoden (Gliederfüßer) übertragbaren Arboviren. 

 

Rotaviren sind häufig Verursacher von Magen-Darm-Infektionen. Bei Kindern sind sie die häufigste Ursache viraler Darminfektionen.

Die Krankheit gehört zu den viralen Zoonosen (Tierseuchen).

Haupterregerreservoir des Virus ist der Mensch. Bei Haus- und Nutztieren vorkommende Rotaviren spielen nur eine untergeordnete Rolle bei Erkrankungen des Menschen.

Das Rotavirus ist hochkontagiös (hochansteckend)!

Die Erkrankung tritt gehäuft in den Monaten Februar bis April auf.

Die Übertragung des Erregers (Infektionsweg) erfolgt fäkal-oral (Infektionen, bei dem mit dem Stuhl (fäkal) ausgeschiedene Erreger über den Mund (oral) aufgenommen werden) durch Schmierinfektion, kann aber auch durch kontaminierte Lebensmittel sowie kontaminiertes Wasser erfolgen.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Ja.

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) beträgt in der Regel 1-3 Tage.

Die Krankheitsdauer beträgt in der Regel 2-6 Tage.

Geschlechterverhältnis: Im Kindesalter sind Jungen geringfügig häufiger betroffen als Mädchen. Hingegen erkranken im Jugend- und Erwachsenenalter Frauen häufiger als Männer. 

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 6. Lebensmonat bis zum 2. Lebensjahr auf. Ein weiterer Altersgipfel ist nach dem 60. Lebensjahr zu beobachten.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt ca. 67 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.

Die Dauer der Infektiosität besteht meist bis 8 Tage nach Ende der Symptomatik.

Die Infektion mit dem Rotavirus hinterlässt eine serotypspezifische, nicht dauerhaft anhaltende Immunität.

Verlauf und Prognose: Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern besteht auf Grund der Diarrhoe (Durchfall) und Emesis (Erbrechen) die Gefahr der Dehydratation (Flüssigkeitsmangel). Oft wird eine stationäre Behandlung (Gabe von Infusionen) erforderlich.